Arbeitswelt Vergleich

Veröffentlicht 12. Januar 2023

von Wiebke Schubert

Von Indien nach Bremen: neuer Job, neues Land, neue Eindrücke

Einen neuen Job zu starten, ist meist sehr aufregend. Wenn der neue Job in einem anderen Land liegt, rund 7.000 Kilometer von der Heimat entfernt, ist das jedoch etwas Besonderes. Welche Herausforderungen das mit sich bringt und warum er sich für Deutschland entschieden hat, verrät unser Kollege Sagar Bagale. Er ist aus Pune, Indien, nach Bremen gekommen und arbeitet als SAP ABAP Entwickler für neusta enterprise services.

Wie bist du auf die Idee gekommen, in Deutschland zu arbeiten?

Ich hatte das immer im Kopf, seitdem ich angefangen habe Deutsch zu lernen. Ich liebe die deutsche Sprache und die Kultur. Mir war klar, dass ich zuerst die Sprache gut beherrschen muss, bevor ich in Deutschland arbeiten kann. Darum habe ich Deutschkurse beim Goethe-Institut und der Uni besucht bis zur Stufe B2.2. Außerdem habe ich in einem deutschen Theaterstück als Hauptdarsteller mitgewirkt. Es war ein Theaterstück auf Marathi, das ins Deutsche übersetzt wurde. Wir haben das Theaterstück nicht nur in Indien, sondern auch in Deutschland in Schulen und in Universitäten aufgeführt. Bei der Deutschlandreise konnte ich die Sprache und Kultur live erleben.

Nach dem Studium habe ich in Pune zunächst bei AXA Business Services als Sprachspezialist gearbeitet und musste viel deutsch sprechen. Im Jahr 2013 habe ich meine SAP-Zertifizierung abgeschlossen und arbeite seit 2014 als SAP-ABAP-Entwickler. Als eine Anfrage von neusta kam, ob ich dort als SAP-Entwickler arbeiten möchte, habe ich ja gesagt. Hier in Bremen kann ich jetzt meine beiden Leidenschaften – IT und Deutsch sprechen – miteinander verbinden.

Welche Herausforderungen gab es für dich beim Jobwechsel?

Um ehrlich zu sein, es gab viele. Diese Veränderungen waren für mich nicht einfach: neues Land, neue Kultur, anderes Wetter. Ich konnte meinen gewohnten Routinen nicht mehr nachgehen. Daran musste ich mich erstmal gewöhnen. Ich bin eng mit meinen Freunden und meiner Familie verbunden und habe sie immer viel gesehen. Das geht nun nicht mehr so einfach. Auch die Kultur ist komplett anders, man braucht zum Beispiel für alles einen Termin. Am Anfang hatte ich eine schwierige Phase, aber ich wusste, dass alles gut werden wird.

Wenn du die indische Arbeitskultur mit dem deutschen vergleichst, welche Unterschiede oder Ähnlichkeiten nimmst du wahr?

Inder sind sehr gesellig und sozial. Auf der Arbeit machen wir vieles gemeinsam, unterhalten uns viel und diskutieren über aktuelle Themen. Gerade in den Großraumbüros, wo man mit vielen Menschen arbeitet, ist es oft sehr laut. Hier in Deutschland ist es viel ruhiger. Es wird weniger geredet, während man arbeitet. Das war anfangs für mich ungewohnt. Was ebenfalls anders ist: Indische Unternehmen haben manchmal eine Hierarchie und Angestellte müssen ihre Vorgesetzten respektieren. Bei neusta gibt es keine Hierarchie. Man arbeitet auf Augenhöhe und respektiert sich gegenseitig. Beim Thema „Hilfe“ sind beide Arbeitskulturen gleich. Egal was ist, man unterstützt seine Kolleg:innen und hilft sich gegenseitig weiter. Viele meiner neuen Kolleg:innen sind am Anfang zu mir gekommen und haben angeboten, mir zu helfen, wenn ich Fragen habe. Das war toll.

Was gefällt dir besonders an deinem neuen Job?

Meine netten Kolleg:innen und dass ich viel Verantwortung in den Projekten übernehmen darf. Außerdem lerne ich viel. Und ich finde die Work-Life-Balance gut, die klappt hier besser als in Indien.

Gibt es etwas, dass du aus Indien vermisst?

Beinahe alles. Wer würde das nicht, wenn er so weit von seiner Heimat weg ist. Mir fehlen meine Familie und meine Freunde. Und die Natur. In Pune gibt es einen schönen Wald direkt neben der Stadt, wo ich oft spazieren war. Außerdem fehlt mir das indische Essen. Am meisten fehlt mir ein richtig gutes Curry.

Wie findest du Bremen?

Ich liebe Bremen und fühle mich sehr wohl hier. Es ist ruhig und schön. Meine Heimatstadt Pune und Bremen haben vieles gemeinsam – beide Städte liegen zum Beispiel am Wasser. Außerdem gibt es hier überall Musik und Kunst. Das ist für meine Frau toll, sie ist Tänzerin. Auch die Architektur hat mich beeindruckt. Mir gefallen die Bremer Häuser und das Rathaus. Und das Essen mag ich ebenso, besonders verschiedene Brotsorten esse ich gerne.

Sagar Bagale arbeitet bei neusta enterprise services
Sagar Bagale arbeitet bei neusta enterprise services.

2 Antworten auf "Von Indien nach Bremen: neuer Job, neues Land, neue Eindrücke"

  • Hiremath Mahantesh sagt:

    Wow! Super….
    Yes I know u always had the dream to work in Germany and we discussed couple of times about it.
    Yes, your journey is worth mentioning.
    You can explore Germany now and wish your experience be the guiding stones to many more with the dream to work in Germany.
    Enjoy!!

  • Antje Meyer-Heder sagt:

    Hallo Sagar, Ich freue mich, dass du dich bei uns wohl fühlst, Du bist eine große Bereicherung für unser Team!

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