New Work

Veröffentlicht 7. November 2022

von Gianna Kretzschmar

New Work – Arbeitswelt 4.0

In den letzten Jahren ist das Konzept von New Work relevanter geworden als je zuvor. Durch die zunehmende Digitalisierung verändert sich die Art und Weise wie wir arbeiten: neue Technologien, andere Arbeitsmodelle, eine mitarbeiterorientierte Führung. Auch unsere Werte verändern sich. Neben dem Gehalt werden zum Beispiel auch Benefits und eine gute Work-Life-Balance immer wichtiger.

Was beinhaltet New Work?

Der Begriff New Work wurde Ende der 70er Jahre durch den Sozialphilosophen Frithjof Bergmann eingeführt. Kurz gesagt, beschreibt er den strukturellen Wandel unserer Arbeitswelt – ausgelöst durch die Digitalisierung, Globalisierung und zuletzt durch die neuen Anforderungen und Bedürfnisse der Generation Y. Durch die Corona-Pandemie hat sich die Digitalisierung und Modernisierung weiter beschleunigt und somit rückt das Konzept der „Arbeit 4.0“ immer mehr in den Vordergrund.

Wenn Unternehmen zukunftsfähig bleiben wollen, sollten sie sich mit dem Konzept von New Work befassen. Denn gute Fachkräfte lassen sich nicht mehr nur durch Geld und Status ködern. Faktoren wie Potenzialentfaltung, Work-Life-Balance, flexible Arbeitsgestaltung oder das Einbeziehen von Mitarbeiter:innen in Entscheidungen gewinnen viel mehr an Bedeutung. Dazu gehört auch die Einführung digitaler Tools für eine effiziente Zusammenarbeit, flexibel und ortsunabhängig zu sein und das Verwenden von agilen Arbeitsmethoden. Dabei sind gegenseitiges Vertrauen und eine konstante Kommunikation in der Umsetzung und bei der Führung der Mitarbeitenden das A und O.

Immer mehr werden streng hierarchische Führungsstile durch eine Vertrauenskultur, Empathie und eine offene Fehlerkultur ersetzt. Im Fokus stehen Gesundheit und Achtsamkeit gleichermaßen wie Produktivität und Erfolg. Menschen wollen sich heute bei der Arbeit entfalten, sich weiterentwickeln können und wertgeschätzt werden. Unternehmen, die New Work leben, sind für Bewerber:innen deutlich attraktiver. Wird das Konzept angewendet, profitieren sowohl Arbeitnehmer:innen als auch Arbeitgeber:innen davon.

Die neue Arbeitsgestaltung umfasst zudem verschiedene flexible Arbeitszeitmodelle. Dazu zählen unter anderem:

  • Homeoffice
  • Remote-Work
  • Coworking-Space
  • Jobsharing
  • 4-Tage-Woche
  • Vertrauensarbeitszeit
  • Sabbatical
  • Unbegrenzter Urlaub

Darunter ist Homeoffice wohl das am weitesten verbreitete Modell. Im Jahr 2021 arbeiteten rund 25 % der Deutschen teilweise oder vollständig im Homeoffice, Tendenz steigend. Eines haben alle Modelle gemein: Sie bieten den Mitarbeitenden mehr Flexibilität und Freiheiten. So lassen sich Beruf und Familie beziehungsweise Privatleben besser vereinen.

Chancen und Herausforderungen

Die neue Arbeitswelt bringt einige Vorteile mit sich. Zum einen bietet das Konzept viel Freiraum und Flexibilität sowie mehr Einflussmöglichkeiten im Unternehmen. Des Weiteren stärkt die offene und transparente Kommunikation die Gemeinschaft innerhalb des Teams. Der wahrscheinlich größte Vorteil, der sich ergibt, ist die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch individuell angepasste Arbeitsbedingungen.

Es gibt auch Nachteile, die mit diesem Konzept verbunden sind. Die Umsetzung erfordert enorm viel Organisation und Koordination sowie Selbst- und Zeitmanagement. Mit fehlender technischer Affinität und fehlender Bereitschaft, sich ständig weiterzubilden, könnte es schwierig werden, die „Arbeitswelt 4.0“ einzuführen. Durch die Freiheit von überall aus arbeiten zu können, wachsen die Anforderungen an den Datenschutz. Außerdem könnte für Arbeitnehmer:innen das Work-Life-Blending zum Thema werden. Das bedeutet, es könnte zur Herausforderung werden, privates und berufliches zu trennen, um abzuschalten und sich von der Arbeit zu erholen. Insbesondere wenn remote oder im Homeoffice gearbeitet wird.

Das Thema New Work ist nicht für alle Jobs und in allen Branchen umsetzbar. Das gilt insbesondere im Hinblick auf die verschiedenen Arbeitsmodelle. Homeoffice oder Remote-Work funktionieren beispielsweise nicht in der Pflege, im Handwerk, im Einzelhandel oder in der Gastronomie. Dennoch lassen sich auch hier Aspekte des Konzeptes wie die Schaffung einer Vertrauenskultur anwenden. Alles in allem lässt sich das Konzept New Work bei Jobs, in denen viel digital gearbeitet werden, einfacher umsetzen.


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Gianna Kretzschmar freut sich, von dir zu hören: g.kretzschmar@neusta.de

Antwort auf "New Work – Arbeitswelt 4.0"

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