Veröffentlicht 17. März 2022
von Antje Meyer-Heder und Fabian Wielgusiak
Mit SAP in der Cloud sparen – schneller zu mehr Flexibilität
SAP-Landschaften nehmen mit der Zeit an Komplexität zu. Innovationen und Optimierungen werden sowohl von der Geschäftsleitung als auch von den Mitarbeitenden gewünscht. So führen zusätzliche, digitale Tools und die Anpassung von Prozessen zu einem ganz individuell modifizierten SAP-System. In den meisten Fällen gerät man so irgendwann an einen Punkt, an dem die Aktualisierung einzelner Zweige des Konstrukts keine deutliche Effizienzsteigerung mehr bringt – oder schlichtweg nicht mehr möglich ist. Dann wird es Zeit, die Architektur des Ganzen zu überdenken und aktuelle Chancen und Möglichkeiten zu nutzen.
Wie spart man mit SAP in der Cloud Kosten ein?
Statt hohe, regelmäßig wiederkehrende Investitionen in eigene Hardware und Personalstunden zur Pflege investieren zu müssen, stehen in der Cloud die nötigen Ressourcen bei Bedarf zur Verfügung. Je nach aktueller Anforderung kann die Ausstattung für das IT-System perfekt skaliert werden.
Es ist nicht mehr nötig, für eventuelle Entwicklungen und zukünftiges Wachstum zusätzliche Ressourcen zu planen und bereit zu halten. Die interne IT-Abteilung kann sich in der Regel so mit mehr Zeit auf die Weiterentwicklung der Kernprozesse konzentrieren. Außerdem muss sich nicht mehr um die Vorhaltung von Hardware-Redundanzen gekümmert werden, denn das übernimmt der Cloud-Provider.
Wird mit der Transition in die Cloud außerdem auf eine Konsolidierung des SAP-Systems gesetzt, steigt die Chance zu Standards zurückzukehren. Dadurch verringert sich der zukünftige Wartungsaufwand immens.
Warum bringt die Cloud Schnelligkeit?
Innovative Entwicklungen bergen häufig noch Optimierungspotenzial, so dass unter anderem die Nutzerfreundlichkeit erst einen abgerundeten Reifegrad erreicht, wenn sie schon länger am Markt zu finden sind. Doch je früher man diese Entwicklungen einsetzt, desto eher profitiert man von etwaigen Vorteilen. Bieten sich Einsparungen und Effizienzsteigerungen, sollten sie möglichst zeitnah genutzt werden und nicht erst, wenn die Konkurrenz bereits darauf setzt.
Doch nicht nur Innovationen lassen sich schneller nutzen – das gesamte System bietet mit Hardware am Puls der Zeit für alle Prozesse die passende Geschwindigkeit. Für die Wettbewerbsfähigkeit ist Schnelligkeit zunehmend essenziell. In der industriellen Fertigung zum Beispiel ergibt sich eine höhere Produktionsgeschwindigkeit durch die Vernetzungsstruktur aller Maschinen in der Cloud.
Aktualisierungen begegnen wir in einigen Bereichen inzwischen täglich. Auch die Erneuerungszyklen von Unternehmenssoftware beschleunigen sich weiter und bringen steigende Anforderungen an die Systemleistung mit sich.
Was macht SAP in der Cloud flexibel?
Kann man immer auf den aktuellen Infrastruktur-Stack zurückgreifen, sind auch die aktuellen SAP-Entwicklungen einsetzbar – im gewünschten Timing und mit der passenden Rechenleistung sowie genügend Speicherplatz. Ebenso einfach können die Cloud-Ressourcen reduziert werden, wenn sie nicht mehr benötigt werden. Beispielsweise wenn ein Testsystem nun vollends alle erforderlichen Ergebnisse geliefert hat.
Mehr Agilität entwickelt sich auch mit der entsprechenden Datenhaltung: Sind die Daten an einem Ort zentral zusammengefasst, verbessert sich die Übersichtlichkeit und es verringert sich das Risiko der Silobildung. Mitarbeitende, die flexibel Zugang zu notwendigen, internen Informationen im Unternehmen haben, gelangen schneller zu entscheidenden Erkenntnissen und können beispielsweise Kund:innen schneller mit den gewünschten Informationen und Services versorgen.
Neben der Datenhaltung in der Cloud bietet SAP immer mehr Services und Applikationen, die ausschließlich über die Cloud bereitgestellt werden. Mit der BTP (Business Technologie Platform) stehen Integrationsszenarien, Extensions und andere Services über die Cloud zur Verfügung. Ein Beispiel ist das Produkt Work Zone, das ein benutzerzentriertes Mitarbeitererlebnis bietet und langfristig die Portallösungen in der SAP-Welt ablösen wird.
Die End-to-End-Prozesse, die mit den technologischen Möglichkeiten der S/4-Nutzung in den Fokus geraten, sind ohne Nutzung der Cloud nicht denkbar. Im Procurement wird die Cloud-Lösung Ariba für zahlreiche Prozessszenarien nahtlos integriert. IBP (Integrierte Business Planning) optimiert den geschäftlichen Nutzen für Prognosen und Bedarfssteuerung ausschließlich aus der Cloud heraus.
Die Cloud bietet Unternehmen die Chance, Prozesse schnell zu implementieren und Mehrwerte zu nutzen, ohne sich um die Installation und Bereitstellung der Systeme kümmern zu müssen. Sie ist somit nicht nur ein Thema der Infrastruktur, sondern eine zentrale Triebfeder für Innovationen und die Beschleunigung von Geschäftsprozessen.
Welche Argumente sprechen gegen die Nutzung der Cloud?
Je nach Vorgehensweise, Anwendungen und Abläufen ergeben sich auch Nachteile beim Einsatz von Cloud-Software. Unter anderem herrscht Unsicherheit bei der Ablage sensibler Daten an einem Ort, der physikalisch außerhalb des Unternehmens liegt. Tatsächlich gibt man den Schutz der Daten in die Hand des Cloud-Anbieters. Sicherheitstechnisch sind diese Anbieter jedoch deutlich besser ausgerüstet als Unternehmen, die IT nicht als ihr Kerngeschäft betrachten.
Mit der Auslagerung des ERP-Systems in die Cloud ist der unternehmerische Betrieb abhängig von der Internetverbindung. Fällt diese aus, steht der Betrieb still. Zudem muss die Verbindung große Datenmengen möglichst schnell transportieren.
Allerdings sollte an diesem Punkt bedacht werden, dass eine zuverlässige, leistungsfähige Internetverbindung in vielerlei Hinsicht zu den grundlegenden Basis-Bestandteilen einer aktuellen Betriebsausstattung zählt. Eine entsprechende vertragliche Absicherung sollte daher mit dem Provider vereinbart werden.
Wie eingangs erwähnt, muss meistens vorbereitend für den Umzug in die Cloud zu Standards zurückgekehrt werden. Das beansprucht Zeit und verursacht Aufwände. Dabei gilt es abzuwägen, ob die nutzbaren Chancen und Einsparungen die Investitionen überwiegen.
Deine Expert:innen: Antje Meyer-Heder ist geschäftsführende Gesellschafterin von neusta enterprise services. Sie verfügt über umfangreiche Expertise im Bereich SAP – besonders im Bereich SAP Cloud Portfolio und der S/4 Hana Transformation. Sie hat bereits zahlreiche Kund:innen bei der Migration von SAP-Landschaften in die Cloud begleitet.
Fabian Wielgusiak ist Senior Consultant bei Indico Solutions. Er kümmert sich unter anderem um die Administration, Planung und Einrichtung von SAP-Systemen. Auch die Migrationen und S/4Hana Conversions gehören zu seinem Aufgabengebiet.
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