Veröffentlicht 14. September 2023
von Ulrike Richardt
Workation – Trend oder Phänomen?
Erfahrungsberichte aus der digital family
Heute ist Arbeiten überall möglich: Aus der Notwendigkeit der Isolation am heimischen Küchentisch entstanden, sind die Möglichkeiten heute komfortabler und vielfältiger geworden. Das Homeoffice ist manchmal sogar besser ausgestattet als der Büroarbeitsplatz, die Verbindung von Urlaub und Arbeiten als Workation ein mittlerweile gängiger Begriff. Neben den technischen Möglichkeiten und der wachsenden Akzeptanz durch Arbeitgebende, trifft diese Form mobilen Arbeitens den Nerv der Zeit. Führung wird durch Förderung von Entfaltung individueller Kompetenzen und Freiheiten sowie mit Vertrauen und Verantwortung statt Kontrolle gelebt. Die Wahrung von Work-Live-Balance ist aus dem Fokus des individuellen Wertekanons nicht mehr wegzudenken. Der Wert eines authentischen Miteinanders erlaubt das Lüften des professionellen Vorhangs und das Auflösen von Grenzen zwischen beruflichem und privatem Ich.
Wer ist für Erfahrungen im Bereich des hybriden Arbeitens – auch in Workation-Modellen – besser geeignet als die digital family?
Unsere Erfahrungen
Heute möchten wir euch über Erfahrungen berichten, die wir im Jahr 2023 bei neusta enterprise services gesammelt haben.
Kersten Scholz (SAP Senior Consultant):
Vor zwei Jahren lernte ich meine schwedische Freundin in Bremen kennen und erhielt damit unerwartet Zugang zur schwedischen Kultur und die Möglichkeit, Homeoffice in Strandnähe zu machen. Aktuell pendle ich alle drei Wochen zwischen Bremen und Schweden hin und her. Das Leben und Arbeiten in zwei Welten bietet eine einzigartige Kombination aus erholsamer Natur in Schweden und dem kulturellen Leben im Bremer Viertel. Besonders spannend sind für mich die Zugfahrten von einem Leben ins nächste. Die Reise beginnt in der norddeutschen Tiefebene, führt über einen Zwischenstopp im Kopenhagener Hauptbahnhof bis in die Waldlandschaft Smålands. Die Freiheit, meinen Arbeitsort flexibel wählen zu können, macht neusta für mich zum perfekten Arbeitgeber, um Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren.
Katja Uhl (Senior IT Consulting / Projektleitung):
Meine erste Workation-Erfahrung – 2 Wochen in einem Ferienhaus im Binnenland der Algarve – bot die perfekte Kulisse für produktives Arbeiten und Entspannung zugleich. Ich bin von diesem Konzept mehr als überzeugt.
Was ich besonders schätzte, war die Tatsache, dass ich außer meinem Rechner, einem Internetzugang und den entsprechenden Remote-Work-Tools nichts weiter benötigte. Der Kontakt im Projekt verlief reibungslos, wie es auch im Homeoffice der Fall ist. Bevor man sich für eine Workation-Location entscheidet, ist es daher wichtig, sicherzustellen, dass gutes WLAN mit ausreichender Bandbreite vorhanden ist, um die Arbeitseffizienz nicht zu beeinträchtigen. Lediglich meinen großen Monitor, der nicht zur Ausstattung des Ferienhauses gehörte, habe ich etwas vermisst.
Portugal hat gegenüber Deutschland eine Zeitverschiebung von einer Stunde. Für mich war das sogar eher ein Vorteil, da mein Feierabend „früher“ begann und ich die Zeit für meine persönlichen Aktivitäten nutzen konnte. Das hieß meistens, entweder ans Meer zu fahren – das fast direkt vor meiner Haustür lag und somit die schönsten Strände der Algarve leicht erreichbar waren – oder in den grünen Hügeln zu wandern.
Sonnenschein und stabile Temperaturen über 20 Grad waren definitiv eine willkommene Abwechslung zum April-Wetter in Deutschland. Mit Blick auf das Meer im schattigen Garten konnte ich meiner Kreativität freien Lauf lassen und war erstaunlich produktiv.
Alles in allem war meine erste Workation-Erfahrung ein voller Erfolg und ich kann es kaum erwarten, meine nächste Workation zu planen.
Ulrike Richardt (Sales und Business Development):
Mein Mann und ich haben im Frühjahr ein Boot von Schweden an unseren Heimat- und Arbeitsort Trier überführt. Für die erste Etappe von Schweden nach Bremen haben wir Urlaub genommen. Ab Bremen wollten wir in einer Kombination aus Urlaub und Arbeit die Strecke über Flüsse und Kanäle zurücklegen. Wir haben viel dabei gelernt – nicht nur über das Boot, Deutschland und uns. Wir haben auch verstanden, dass ein Laptopakku nur begrenzte Zeit hält und dann im Hafen lange geladen werden muss. Wir haben erfahren, dass (Flusskreuzfahrt-) Schiffe auf den deutschen Flüssen keine stabile und ausreichende Bandbreite haben. Wir haben verstanden, dass sich Routenverläufe, Schleusen und Tankmanöver schlecht mit beruflichen Terminen synchronisieren lassen. Wir haben verstanden, dass zu viele Ziele nicht unter einen Hut bzw. ein Schiffsdach zu bringen sind. Im Ergebnis hatten wir die berufliche Flexibilität, unsere Zeit anders zu gestalten – sprich, wir haben das „-ation“ vorgezogen und am Ende ordentlich ge-work-t. Als Lehre ziehen wir daraus, dass nicht alles taugt, um miteinander kombiniert zu werden. Toll, dass es möglich war, dies zu versuchen.
Dirk Kabus (Geschäftsführer): „Workation ist eine Ausprägung beständiger Arbeitsmodelle“
Seit nunmehr 15 Jahren setzen wir erfolgreich auf flexible Arbeitsmodelle, d.h. orts- und zeitgebundene Vorgaben gibt es lediglich, sofern die Kundenprojekte dieses erfordern. Ansonsten kann jeder Mitarbeitende für sich selbst entscheiden, ob die Arbeiten im Büro, im Homeoffice oder am Kundenstandort erbracht werden.
Das hat aus unserer Erfahrung zu einer hohen Motivation und Verbundenheit zum Unternehmen geführt, da dieses Vorgehen durch Vertrauen und Wertschätzung geprägt ist.
Beschleunigt durch die Zeit der Pandemie hat sich dieses Vorgehen nun extrem schnell und in der Breite etabliert. Neue Begriffe sind entstanden, wie z. B. „New Work“ oder „Smart Office“, die auf genau dieses Thema einzahlen.
Wir von neusta enterprise services sind sehr zufrieden, dass sich auch die Sicht vieler unserer Kund:innen auf dieses Thema geändert hat, so dass auch im Beratungsgeschäft das „virtuelle gemeinsame Arbeiten“ vollständig etabliert ist. Wir sind auch überzeugt, dass ein Weg „back to office“ nicht zielführend ist, sondern dass die Vorteile des „hybriden Arbeiten“ weiter konsequent genutzt werden sollen.
Angebote schaffen und vertrauensvoll zusammenzuarbeiten, ohne Ort und Zeit vorzugeben, ist ein wesentlicher Bestandteil. Deshalb unterstützen wir auch Initiativen wie Workation für Mitarbeitende oder auch komplette Projektteams. Dabei sind bestimmte Voraussetzungen sicherzustellen, wie z. B. Erreichbarkeit, technische Anbindung oder aber auch die Sicherstellung von Datenschutz bei Arbeiten aus dem Nicht-EU-Ausland. Unsere bisherigen Erfahrungen mit Workation sind äußerst positiv und wir werden dieses Angebot mit großer Überzeugung aufrecht erhalten.
Deine Expertin: Ulrike Richardt ist für Sales und Business Development bei neusta enterprise services tätig und befasst sich intensiv mit neuen Formen der Arbeit, Nachhaltigkeit, neuen Prozessen und Automation.
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Ulrike Richardt freut sich, von dir zu hören: u.richardt@neusta.de