Titelbild Lebenszyklus Hardware

Veröffentlicht 22. August 2024

von Saskia Holst und Susanne Tröllsch

Produktlebenszyklus unserer Hardware – ein Blick hinter die Kulissen

Laptops sind aus unserem beruflichen Alltag nicht mehr wegzudenken. Doch wie genau sieht der Produktlebenszyklus unserer Hardware aus und wie nachhaltig ist dieser? Von der Beschaffung bis zur Entsorgung durchläuft dieser eine Vielzahl von Phasen, die sowohl ökonomischen als auch ökologischen Einfluss haben. Da uns Nachhaltigkeit wichtig ist, haben wir den Lebenszyklus unserer Laptops genauer unter die Lupe genommen.

Unser Kollege Dénes Lindemann aus der Systemadministration hat uns erklärt, welchen Lebenszyklus unsere Laptops durchlaufen, wie sie weiter verwertet werden und dass sie auf keinen Fall nach drei Jahren ausgedient haben.

Dénes, seit wann bist du bei team neusta und welche Rolle hast du?  
„Angefangen habe ich als Praktikant im Juli 2010. Die Ausbildung zum Fachinformatiker in der Systemintegration kam im Anschluss und jetzt bin bei der neusta software development beschäftigt.“

Wie läuft die Beschaffung der Hardware ab? 
„Wir setzen bereits bei der Beschaffung auf Nachhaltigkeit, das fängt bei der Auswahl der Hersteller an. Zum Beispiel verwenden wir Rucksäcke oder Laptoptaschen aus recycelten Materialien. Bei Rechnern achten wir auf die Energieeffizienz und den Energieverbrauch der Geräte.“

 Wie geht ihr mit kaputten Rechnern um? 
„Grundsätzlich wurde bei uns von Anfang an Wert darauf gelegt, die Einzelteile zu tauschen und nicht gleich den gesamten Rechner zu entsorgen. Wenn zum Beispiel nur der Lüfter des Rechners kaputt war, wurde auch nur dieser getauscht. Früher gab es bei team neusta hauptsächlich Desktoprechner, die aus einzelnen Modulen bestanden und bei uns vor Ort zusammengesetzt wurden. Alle Komponenten waren separat – Mainboard, RAM, Gehäuse, Grafikkarte, Kühler, Festplatte usw. Heute setzen wir fast ausschließlich auf Laptops.“

Wie kam der Wandel vom festen Rechner zum Laptop? 
„Der Wandel kam schleichend. Viele Berater:innen hatten natürlich schon Laptops für die Kundentermine vor Ort oder fürs Homeoffice. Beschleunigt wurde der Wandel jedoch durch die Pandemie. Seitdem nutzen wir so gut wie keine Desktoprechner mehr. Die verbleibenden werden von unseren Schülerpraktikant:innen genutzt.

Grundsätzlich ist es wirtschaftlicher geworden, Komplettsysteme zu bestellen. Diese werden mit einer Garantie des Herstellers geliefert und es wird ein europaweiter Vor-Ort-Service geboten. Um die Laptops so leicht wie möglich zu gestalten, wurden weniger Einzelkomponenten verbaut. Dies hat zur Folge, dass die Einzelteile nicht so leicht austauschbar sind. Wir möchten, dass die Rechner so lange wie möglich bei den Mitarbeitenden verbleiben. Wenn die technischen Gegebenheiten passen und die Performance noch gegeben ist, können abgegebene Laptops von anderen Mitarbeitenden weiter genutzt werden – je nach benötigter Leistung. Im besten Fall bleibt der Laptop für vier bis fünf Jahre beim ersten Mitarbeitenden.“ 

Was passiert mit der Ausstattung, die nicht mehr von Kolleg:innen genutzt wird, aber noch funktioniert? 
„Die ausgemusterten Geräte können beispielsweise von Mitarbeitenden gekauft und privat genutzt werden. In der Pandemie war der Bedarf bei anderen Unternehmen und Organisationen sehr groß. Deshalb haben wir zum Beispiel Laptops an eine Grundschule gespendet und diese vorab entsprechend eingerichtet. Wir helfen, wo wir können – schnell und unkompliziert. Das macht team neusta aus.

Nicht zu vergessen: Unsere Azubis bereiten ältere Geräte wieder auf und diese werden dann an Schulen oder Frauenhäuser gespendet. Eine Aufgabe für unsere Schülerpraktikant:innen ist es, aus zwei kaputten Laptops einen funktionierenden Laptop zusammenzubauen. Diesen dürfen sie dann auch mit nach Hause nehmen, da die Geräte ohnehin schon abgeschrieben sind. Und sollte ein Laptop mal gar nicht mehr zu gebrauchen sein, versuchen wir dennoch einzelne Komponenten auszubauen, da man diese noch für andere Geräte verwenden könnte.“ 

Gibt es auch einen Prozess für die Entsorgung der Hardware? 
„Ja, bei uns stehen Gitterboxen von der Firma Demotronic für den kleinen Elektroschrott bereit. Hier dürfen auch unsere Mitarbeitenden ihren privaten Elektroschrott entsorgen, außer große Geräte wie Kühlschränke. Demotronic ist eine zertifizierte Firma für Entsorgung und Verwertung, die durch bewährte Verfahren den Werkstoffkreislauf zu schließen versucht und damit Ressourcen schont. Hier schließt sich der Kreis des Lebenszyklus unserer Hardware.“ 

Und wie sieht für dich die ideale „Hardware-Welt“ 2030 aus? 
„Es scheint wieder einen Trend zu geben, dass mehr Einzelteile verbaut werden. Das freut mich, denn so muss nicht immer gleich das ganze Gerät ausgetauscht werden, sollte etwas defekt sein. Auch haben viele Hersteller die Wichtigkeit von Nachhaltigkeit erkannt und passen ihre Produktion an. Für mich besteht die ideale Welt aus komplett modularen Systemen – eine Sammlung von Bausteinen, die auf verschiedene Weise konfiguriert und auf die Bedürfnisse angepasst werden können.“

Vielen Dank für diesen spannenden Einblick und deinen Einsatz, Dénes!


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Dénes Lindemann freut sich, von dir zu hören: d.lindemann@neusta.de

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