Event Storming

Veröffentlicht 6. Februar 2025

von Lars Michaelis

Event Storming: Kollaboration für ein gemeinsames Verständnis

Event Storming ist eine innovative Workshop-Methode, die speziell für die Softwareentwicklung entwickelt wurde, um komplexe Geschäftsprozesse und Anforderungen zu verstehen und zu visualisieren. Das Besondere an dieser Methode ist die aktive Einbindung aller beteiligten Personen – von Entwickler:innen über Projektmanager:innen bis hin zu Product Owner:innen und Domainexpert:innen.

Was ist Event Storming?

Im Kern handelt es sich um eine kollaborative Herangehensweise, bei der ein visueller Prozess entsteht, der alle relevanten Ereignisse (Events) eines Geschäftsprozesses in einer zeitlichen Abfolge darstellt. Ziel ist es, ein ganzheitliches und gemeinsames Verständnis der Abläufe zu schaffen, das als solide Grundlage für die weitere Entwicklung dient.

Die Methode nutzt eine einfache, aber wirkungsvolle Visualisierungstechnik:

  • Eine große Wandfläche, ein Brownpaper oder ein Whiteboard dienen als Arbeitsfläche.
  • Ereignisse werden auf farbigen Haftnotizen notiert und angeordnet.
  • Zusätzlich werden auslösende Aktionen, beteiligte Akteure, Entscheidungen und Abhängigkeiten markiert.

Wie läuft ein Event Storming-Workshop ab?

  1. Kickoff und Zieldefinition: Der Workshop beginnt mit einer Einführung, in der die Ziele und der Fokus des Modells festgelegt werden. Zum Beispiel: Soll der gesamte Geschäftsprozess oder nur ein spezifischer Teil beleuchtet werden?
  2. Identifikation von Ereignissen: Die Teilnehmenden schreiben alle relevanten Events auf Haftnotizen und platzieren sie auf der Arbeitsfläche. Ein Event beschreibt eine wichtige Veränderung im System, wie etwa „Kunde hat Bestellung aufgegeben“ oder „Zahlung erfolgreich verarbeitet“.
  3. Erweiterung um Details: Nachdem die Events gesammelt wurden, werden weitere Elemente ergänzt:
    • Aktionen (Was hat das Event ausgelöst?)
    • Akteure (Wer war beteiligt?)
    • Systeme (Welche technischen Komponenten sind eingebunden?)
    • Entscheidungen (Wo gibt es Abzweigungen oder alternative Pfade?)
  4. Diskussion und Konsolidierung: Während des Prozesses entstehen häufig Fragen oder Diskussionen. Diese sind nicht nur erwünscht, sondern essenziell, um unterschiedliche Perspektiven abzugleichen und Unklarheiten zu klären.
  5. Finalisierung des Modells: Am Ende entsteht ein visuelles Modell, das den Prozess in seiner Gesamtheit abbildet.

Vorteile von Event Storming

  • Gemeinsames Verständnis: Entwickler:innen und Fachbereiche sprechen oft unterschiedliche Sprachen. Event Storming schafft eine Brücke zwischen diesen Welten, indem es eine gemeinsame Grundlage für Diskussionen liefert.
  • Schnelles Aufdecken von Wissenslücken: Unklare Abläufe oder widersprüchliche Annahmen werden sichtbar und können direkt im Workshop adressiert werden.
  • Effiziente Planung: Das Modell hilft, Anforderungen und Abhängigkeiten zu priorisieren und den Entwicklungsprozess gezielt zu planen.
  • Flexibilität: Die Methode ist einfach und flexibel einsetzbar – ob für neue Projekte, die Modellierung bestehender Systeme oder als Vorbereitung für Domain-Driven Design (DDD).

Fazit

Event Storming ist mehr als nur eine Methode: Es ist ein Werkzeug, das die Zusammenarbeit fördert und sicherstellt, dass alle Beteiligten auf derselben Seite stehen. Es eignet sich ideal, um komplexe Anforderungen zu strukturieren und ein gemeinsames Verständnis zu schaffen – die Grundlage für eine erfolgreiche Softwareentwicklung.

Du möchtest Event Storming ausprobieren?

Du stehst mit deinem Team vor einem neuen Projekt und möchtest Event Storming als Methode nutzen? Nutze unseren halbtägigen Workshop, in dem wir gemeinsam Event Storming entweder direkt auf dein konkretes Projekt anwenden oder anhand eines vorbereiteten Beispiels erproben. Ziel des Workshops ist es, gemeinsam ein Modell zu entwickeln, das hilft, Prozesse klar zu strukturieren und Anforderungen besser zu verstehen.

Für mehr Infos buche dir hier ganz einfach einen Besprechungstermin mit Lars Michaelis oder schreibe ihm eine E-Mail.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert